Die Umsetzung lernfeldstrukturierter Curricula gehört zu den wichtigsten Reformvorhaben der dualen Berufsausbildung. Dazu finden Sie Seiten mit informationen. Siehe dazu auch die Seite der Lern- und Arbeitsaufgaben. In einer Seite des geschlossenen Bereiches haben wir Unterlagen für die Praxis zusammengestellt.
Studie zur Implementierung des Lernfeldansatzes in Berlin
Titel: „Konsequenzen des kompetenzorientierten Qualifikationsansatzes für die Beruflichen Schulen Berlins“, Prozessbezogene Analyse der Lernfeld-Implementation an ausgewählten Beruflichen Schulen Berlins.
Lernfeldarbeit und Lernfeldimplementierung aktuell: Es hat im BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung) noch nie so viele Neuordnungsverfahren gegeben wie aktuell (2020 / 2021), es dürften um die 100 sein, allein 19 im Baugewerbe.
Der Lernfeldansatz, Reorientierung auf alt bewährte Prinzipien der Berufsbildung: Berufliches Lernen fand immer mit Kopf, Herz und Hand statt. Lernen findet in und neben der Arbeit statt. Von Beginn der Entwicklung an bewegten sich die curricularen und didaktischen Prinzipien des beruflichen Lernens – wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen - zwischen der Situationsorientierung und Wissenschaftsorientierung mit dem Fachprinzip. Situationsorientierung meint dabei Bezüge zu Arbetissituationen und Arbeitsprozessen. (Berufliche Handlungssituationen und Arbeitsprozesse, im Lernfeldansatz stärker gewichtet, als Bezüge zum Fach) Und, es geht auch um Persönlichkeitsbildung. Der Lernfeldansatz gibt dem Situationsprinzip mit zu Lernsituationen didaktisch gestalteten Handlungssituationen Priorität. Dazu in Beziehung ist die Fachlichkeit mit der je eigenen Fachsystematik zu setzen. Gerade mit dem Situationsprinzip und der Orientierung auf das Subjekt, auf seine Entwicklung auch als Person unterschied und unterscheidet sich die duale berufliche Ausbildung grundlegend von der akademischen Bildung. Weiterhin spielt die Praxisorientierung eine zentrale Rolle - in der Schule und in der betrieblichen Ausbildung. Der Kern des Lernens ind er dualen Ausbildung ist das Erfahrungslernen im betrieblichen Alltag und das strukturierte, systematische Lernen in der berufsbildenden Schule. Der Lernfeldansatz mit dem situativen Vorgehen zielt auf die Verknüpfung des systematischen Lernens mit dem Erfahrungslernen.
Qualifizierung der Lehrkräfte - A und O der Lernfeldarbeit: Entwickelt wurde eine Fortbildung in zwei Modulen, die zur Grundqualifizierung der Lehrerinnen und Lehrer gehört, wenn ein lernfeldstrukturiertes Curriculum an der Schule umgesetzt werden muss. |
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In der Fortbildung, wie Boger / Lindemann sie anboten, lernen Sie die Konzepte und Verfahren zur didaktischen Gestaltung von Lernfeldunterricht. Es geht im Kern um die Umsetzung lernfeld- oder themenfeldstrukturierter Curricula (s. unten). Das Angebot wird ergänzt durch eine Beratung und Begleitung für Teams oder auch einzelne Kolleginnen und Kollegen, die mit der Implementierung bzw. Weiterentwicklung des Lernfeldansatzes beauftragt sind. Es geht um einen allgemeinen Einblick in die unterschiedlichen Umsetzungsstrategien. Die Arbeit der Fachleute einer Schule in Verbindung mit einer reflexiven begleitung durch ein Team der Fortbildung der beruflichen Schulen (Berlin) führt zu angepassten Lösungen. |
Fortbildung: |
Einige lernfeldstrukturierte Curricula wurden von einer Arbeitsgruppe, deren Mitglieder verschiedene Berufe betreuen, mit dem SOL-Ansatz nach Herold/Landher umgesetzt. Maßgeblich hat die Umsetzung Ulrich Haas begleitet und betreut. Daraus entstand im Rahmen eines Modellvorhabens eine Broschüre, die erste Lernfeld-SOL-Broschüre.. Mit den Arbeiten präsentiert das Team des damaligen Modellvorhabens
I-Lern-Ko Lernarrangements nach dem Ansatz SOL. Der erste Beitrag
wirft den Blick in die Projektwerkstatt und zeigt die Planung der
meist komplexen SOL-Arrangements. Die weiteren Beiträge zeigen
SOL-Praxis aus den unterschiedlichen Bereichen beruflichen Lernens.
Ein Dank an alle SOL-Praktiker, die neben der hohen Unterrichtsbelastung
sich die Zeit genommen haben, ihre innovative Arbeit zu dokumentieren. In der Lernfeldarbeit wurden auch Lernlandkarten zur Einführung in Lernfelder entwickelt. Hier ein Beispiel von Gabriele Müller (Hein-Möller-Schule) aus dem Bereich der Elektrotechnik, Lernfeldarbeit. (Die Materialien liegen im geschlossenen Bereich. |
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Die Lehrer/-innenteamarbeit und die dementsprechende Kommunikation und Arbeitsweise ist bei der Lernfeldumsetzung unerlässlich. Wie diese Arbeitsteilung organisiert werden kann und wie in diesem Zusammenhang eine nützliche Kommunikationskultur geschaffen wird, wird in der Multiplikatorenfortbildung erarbeitet. Es geht um angepasste Verfahren und Konzepte. | Eine externe Beratung und begleitung kann zu Beginn der Arbeit sinnvoll sein und sollte mit der Schulleitung vereinbart werden. |
Die
Umsetzung der Lernfeldarbeit ist immer auch ein Einstieg in die
prozessorientierte Schulentwicklung. Folgende Punkte sind für
eine Planung der Unterrichtsarbeit unerlässlich:
Die Beratung der Teams in den Schulen sichert eine handlungsorientierte und effiziente Umsetzung. Das Original ist als PP im geschlossenen Bereich zu haben. |
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Bei der Lernfeldarbeit geht es im Kern um den Perspektivenwechsel von der "fachsystematischen Sicht" hin zur arbeitsbezogenen und damit handlungsorientierten Sichtweise. Ein handlungsorientiertes Vorgehen bedeutet hingegen nicht, fach- systematische Aspekte aussen vor zu lassen, ganz im Gegenteil. Ausgangs-punkt sind in didaktischer Hinsicht Kompetenzen und damit letztendlich zu lösende Arbeitsaufgaben in der Praxis. Ein lernfeldstrukturiertes Curriculum gliedert berufliche Handlungsfelder in Lernfelder für das betriebliche und schulische Lernen. Für die didaktische Analyse bietet es sich an, Lern- situationen an Hand konkreter betrieblicher Aufgabenstellungen zu gestalten. Lernsituationen lassen sich am besten über problemorietierte Arbeitsaufgaben beschreiben, die zu Lern- und Arbeitsaufgaben für die Unterrichtspraxis werden. |
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Lernsituationen und Teamarbeit: Für Sloane werden Lernsituationen nicht aus Lernfeldern abgeleitet. "Vielmehr werden sie von einer Lehrkräftegruppe im Diskurs entwickelt. Von dieser Warte aus betrachtet gibt es keine objektiv richtige Lernsituation oder gar die' vorbildliche Lernsituation und die darauf bezogenen richtigen' Maßnahmen. Vielmehr werden Lernsituationen entwickelt und sequenziert und ein Bündel von Maßnahmen beschlossen. Dies geschieht auf der Grundlage der im Diskurs der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer geführten Argumente. Lernsituationen und das darauf bezogene Maßnahmenbündel sind daher dialogdefinit und damit auf der Grundlage des Diskurses gültig, sinnvoll etc. Ich bezeichne dies als diskursive Maßnahmenplanung. Die Gruppe muss festlegen, was sie wann wie und warum macht. Dies ist nicht gleichzusetzen mit einer Gruppenwillkür. Vielmehr liegt es an der Professionalität der Gruppe, Verfahren zu finden, um die eigene Arbeit demokratisch und transparent sowie wissenschaftlich fundiert durchzuführen" (Sloane 2003, http://www.ibw.uni-hamburg.de/bwpat/ausgabe4/sloane.html, 06.03.04). |
Dokument:
www.ibw.uni-hamburg.de/bwpat |
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Der Anlass: Die DGB-Jugend befragt Auszubildende jedes Jahr zur Qualität der dualen Berufsausbildung. Seit 2010, 2011 nimmt aus Sicht der Jugendlichen die fachliche Qualität des Berufsschulunterrichtes ab. Das hat sich bis heute kaum geändert. Es hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. (DGB-Jugend, Ausbildungsreport)
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Copyright:
Dr.
Hans-Jürgen Lindemann
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