Bauen - Module - Qualifizierung der Fachkräfte

Kompetenzentwicklung im Bauwesen,

Qualifizierung der Fachkräfte in der Aus- und Weiterbildung

1. Das Projekt Umbau und Ko
3.
Qualifizierung des Personals in der Bauwirtschaft

2. Module für die Weiterbildung _go-to
4. Projektbroschüre und anderes _go-to

1. Das Projekt Umbau und Ko

Energiebilanz umbauen: Im Jahr 2002 wurde in Deutschland die erste Energieeinsparverordnung (ENEV) erlassen. In Europa erliess die EU-Kommission die erste EU-Geäuderichtlinie, die in nationales Recht umgesetzt werden sollte und soll. Das war die fachliche Seite eines Projektes in fünf EU-Ländern: Das Projekt Umbau und Ko.
Die neuen Baustellen eines zukünftigen Berufsbildungssystems in der EU heißen EQF = europäischer Qualifikationsrahmen, NQF = Nationaler Qualifikationsrahmen, DQR in Deutschland, Niveaustufen für Qualifikationsprofile und Berufe. Kompetenzstandards und ECVET stehen für ein Transparenzsystem zum Vergleich erworbener Kompetenz.

 

Umbau_kurz-u-knapp

 


Das Projekt im Überblick:
    • Bedarfsanalysen: Qualifizierungsbedarf regional erfassen.
    • Konzeptentwicklung: Analysen zur Vorbereitung der Arbeit an Modulen und Entwicklung eines Zertifizierungskonzeptes.
    • Ausarbeitung von Qualifizierungsmodulen,
    • Integration innovativer Lernformen und Methoden,
    • Erstellung neuer Lernmittel - z.B. ein Film zum Blower-Door-Test.
    • Vorbereitung der Lehrer und Ausbilder mit Trainingsleitfäden.
    • Erarbeitung eines gemeinsamen Zertifizierungskonzeptes und Abstimmung mit den Sozialpartnern zur Umsetzung auf nationaler Ebene.

Ausgangspunkt aller Überlegungen bei technologischen Innovationen: Welche Qualifikationen werden zukünftig benötigt? Zwei Bedarfsanalysen wurden erstellt, einmal aus Deutschalnd, einmal aus Belgien.


Facharbeiter können Ihre erworbene Kompetenz nur dann zielgerichtet nutzen, wenn sie anerkannt wird und zertifiziert ist. Zertifizierung bedeutet dabei zunächst einmal nichts anderes als die formale Anerkennung erworbener Kompetenz, das Sichtbarmachen des Könnens. Genau darin liegt aus der Sicht der Betriebe das Problem, denn in anderen EU-Ländern erworbene Kompetenzen sind nicht "sichtbar". In dem Projekt wurde exemplarisch eine einheitliche Zertifizierungskonzeption erarbeitet. Dazu wurde ein Referenzrahmen, ein Konzept für Kompetenzstandards erstellt, das mit den Überlegungen zu einem neuen europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) kompatibel ist.
Ziel des Projektes war die Erarbeitung von einheitlichen Kompetenzstandards in den beteiligten Projektländern . Diese waren auf den damals neu vorgestellten EQR (europäischen Qualifikationsrahmen) ausgerichtet. Es geht heute wie damals um eine Zertifizierungsstrategie zur energetischen Gebäudesanierung mit kompetenten Fachkräften. Die Bauwirtschaft ist in teilen längst eine europäische Bauwirtschaft geworden. Die mit einer entsprechenden Zertifizierung nachgewiesenen Kompetenzen sollen von den Partnerländern gegenseitig anerkannt werden können, wenn die Voraussetzungen über ein einheitliches Referenzsystem "EQR" auch auf der normativen Ebene gegeben sind. Das Projekt leistete Vorarbeiten für eine grenzüberschreitende Anerkennung erworbener Kompetenzen.

 

zertifikat

Im Projekt wurde ein Zertifikat für einen konsekutiven Kompetenzaufbau entworfen. Das Zertifikat kann wie ein Portfolio in der Weiterbildung geführt werden.

Entwurf_Zertifikat

Standard_fuer_Zertifizierung

 

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2. Module für die Weiterbildung, Bausteine für die Ausbildung, praktische Beispiele

Worum geht es: Förderung umweltgerechten und energiesparenden Bauens durch zielgerichtete Weiterqualifizierung der Fachkräfte mit einheitlichen, in allen Partnerländern erprobten Qualifizierungsbausteinen. Module können aus unterschiedlichen Qualifizierungsbausteinen unter Einhaltung einheitlicher, gemeinsam vereinbarter Standards bestehen, um eine flexible Anwendung zu gewährleisten. (Module erstellen - Grundlagentext)
Jedem Modul liegt eine Beschreibung der erworbenen Kompetenz zugrunde. Diese wurde in einer Kompetenzmatrix entsprechend dem im Projekt erarbeiteten Kompetenz- und Zertifizierungsstandard differenziert beschrieben.
Modul Wand-Dach:
In Belgien wurde zu dem Thema Wand - Dach gearbeitet. Der Übergang ist wärmetechnisch mit einigen Schwierigkeiten verbunden.

 

D_Kompetenzmatrix_Dach

 

BE_K-Matrix_Wand_Dach

So_wirds_gemacht

(Bauzeichnungen zum Übergang Wand - Dach)

Modul Dachgeschoss: Das Berufsförderungswerk hat im Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen in Cottbus ein Modul für Zimmerleute, Trockenbaumonteure und andere Hochbaufacharbeiter erarbeitet.
Für das Modul erhält der Teilnehmer bei erfolgreicher Absolvierung ein Zertifikat, da eine Anerkennung als Weiterbildungsmaßnahme vorliegt.
Modul Haustechnik: In Dänemark wurde im Technical College - International in Aarhus ein Modul zu Heizungssystemen und solaren Energien erarbeitet.

 

Modul Dach

 

Modul Haustechnik


In schulischen Bildungsgängen wird in Deutschland in aller Regel nicht mit Modulen gearbeitet. Es ist zu beachten, dass Neuordnungsverfahren in einem Rhythnus von 10 - 15 Jahren stattfinden. Aus diesem Grunde werden technologische Innovationen laufend in vorhanden Curricula integriert. Das ist z.B. über Ausbildungsbausteine möglich, die flexibel eingesetzt werden können.
(Anmerkung: Die Zuordnung zum EQR-Niveau wäre heute nach Vorlage des DQR mit Stufe 4 anzusetzen - siehe Dokument)

 

Baustein_Energie

3. Qualifizierung des Personals in der Bauwirtschaft

Zur Einweisung der Ausbilder und Dozenten sind Trainerleitfäden entwickelt worden. Der deutsche Beitrag zum Modul Dach ist anders aufgebaut als der aus Belgien. Dieser Trainerleitfaden enthält eine relativ enge methodische Vorgabe. Dies resultiert aus dem Typ von Lern- und Arbeitsaufgabe, den die Kollegen des Kompetenzzentrums für nachhaltiges Bauen in Cottbus erarbeitet haben.

 

Trainerleitfaden_D

Trainerleitfaden_BE


Zur didaktischen Umsetzung wurden Lern- und Arbeitsaufgaben entwickelt. Ein Beispiel aus dem BFW in Cottbus - passend zum Modul Dach.
Die Module wurden mit den Aufgabenstellungen (Lern- und Arbeitsaufgaben) getestet und überarbeitet. Sie sind in der Praxis aller Aus- und Weiterbildungsträger der Bauwirtschaft nutzbar.


Lern- und
Arbeitsaufgabe

(Überbetriebliche Aus- und Weiterbildung)

Die schulische Umsetzung im OSZ_Bautechnik II, der Martin-Wagner-Schule finden Sie auf der Seite "Lern- und Arbeitsaufgaben".

 
Das Zertifkat - einfach und übesichtlich, durch Visualisierung ist die erworbene Kompetenz gut zu erkennen.

 

zertifikat


umbau

 

4. Projektbroschüre und anderes

Das Projekt Umbau und Ko setzte im Jahr 2004 an der damals aktuellen Diskussion um Energieeinsparmaßnahmen an. Die Diskussion wird heute nachwievor geführt. Ziel es und muss es bis heute sein, die Energiebilanz eines Gebäudes genauso wie die der einzelnen EU-Länder umzubauen. Dieser Umbau ist nur mit qualifizierten Facharbeitern möglich.
Die Ergebnisse des Projektes sind in einer Broschüre niedergelegt.

Um Auszubildende und Schüler für das Thema energiesparendes Bauen zu interessieren, wurde in Belgien ein besonderes Experiment entwickelt: Die Eisblockwette.
Ein Eisblock wird im Sommer in ein gut gedämmtes Haus eingeschlossen. Die Frage: Wie viel Prozent sind nach 45 Tagen abgeschmolzen?
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Für das Projekt Umbau & KO in Verbindung mit dem Folgeprojekt Ko-Transfer hat das Projektteam am 1. Oktober 2009 den Innovationspreis des BIBB erhalten, der auf der Jahrestagung der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim BIBB in Bad Godesberg vergeben wurde.

 

Innovationspreis

 

 

von links nach rechts:
Dr. Hans-Jürgen Lindemann
(Projektleiter)

Dr. Hilde Hansen (BGZ),

Grazyna Wittgen
(Projektreferentin
der BGZ),

Ralf Atrott (KOMZET -
Kompetenzzentrum
für Nachhaltiges
Bauen - Cottbus),

Prof. Dr. Weiß (BIBB)

 

Innovationspreis2

 

 

links im Bild:

Erich Hilger,
Leiter des ZAWM in
St. Vith, Belgien