Globales Lernen

Hier stellen wir die Arbeiten zum Thema "Globales Lernen" vor. Parallel zu den konzeptionellen Arbeiten begann in vielen beruflichen Schulen schon die Praxis. In Pilotprojekten wurden Konzepte Globalen Lernens umgesetzt. Wir möchten an dieser Stelle auf ein Projekt besonders hinweisen: "Die Kochkiste". Das Projekt wurde ausgezeichnet. Es wurde von Markus Gleißner entwickelt. Mehr Projekte und anderes dazu auf der Themenseite.


In Kooperation mit dem EPIZ e.V. in Berlin entstand eine Seite zum Globalen Lernen.

Themenseite Globales Lernen


Mit dem Beginn der UNO Dekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) wird die Diskussion um Nachhaltigkeit in allen Ländern und in allen Ebenen der Bildungssysteme verstärkt und in Folge weiter entwickelt.
In Deutschland ist im Bericht der Bundesregierung im Jahr 2002 das Globale Lernen neben der Umweltbildung als 'zweite Säule einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung' genannt. In den letzten Jahren hat es besonders im Bereich der Umweltbildung erhebliche Fortschritte gegeben, nicht nur in allgemeinbildenden Schulen, sondern auch in der beruflichen Bildung - auch wenn hier noch immer viel zu tun bleibt.
Ein ähnlicher Prozess steht dem Globalen Lernen noch bevor. Bisher gibt es erst wenige Beispiele, wie weltweite Zusammenhänge auch in der Ausbildung angesprochen und aufbereitet werden können. Das betrifft die Fragen sozialer Verantwortung, nachhaltiger Produktions- und Lebensweisen, globaler Gerechtigkeit sowie der Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher kultureller und ethnischer Herkunft. Um einen wirksamen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung zu leisten, ist es wichtig, sowohl die Umweltbildung als auch das Globale Lernen weiter zu entwickeln und in der gesamten Breite beruflicher Bildung umzusetzen.
Dazu hat die KMK eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein Referenzcurriculum erarbeiten soll. DieArbeiten sind wesentlich von Herrn Prof. Dr. Bernd Overwien vorbereitet und begleitet worden. Für Berlin hat Herr Wiedemann an den Beratungen teilgenommen.


Referenzcurriculum (Entwurf 30.5.2006 / überarbeiterer Entwurf, Herbst 2006)

  • In Kapitel 1 wird ein Grundkonzept vorgestellt, das die politische Beschlusslage zur nachhaltigen Entwicklung und wissenschaftliche Beiträge zum Themenbereich zusammen führt.
    Die besonderen pädagogischen und schulischen Anforderungen dieses Lernbereichs werden in Kapitel 2 dargestellt.
  • Das Kapitel 3 präsentiert das curriculare Konzept des Lernbereichs, das elf Kernkompetenzen, zugeordnete fachliche Teilkompetenzen, Beispielthemen und Beispielaufgaben umfasst. Es enthält die Beiträge der Fachdidaktiken und die fachspezifischen Teilkompetenzen, die Themen bzw. Inhalte und die Aufgabenbeispiele.
  • Kapitel 4 beschreibt die notwendigen Anforderungen an die Lehrerbildung.

Dokumente:
Der Entwurf zum Referenzcurriculum:

Referenzcurriculum
(Achtung - 10.4 MB)

Entwurfsfassung 5/2006:
(Dokumente ohne Fotos - leicht herunterladbar)

Referenzcurriculum_Einleitung

Referenzcurriculum_Kap-1-2

Referenzcurriculum_Kap-3

Referenzcurriculum_Kap-4


Auszeichnung Schülerpreis:

  • Sechs Schulen für weltweite Klimaschutzprojekte ausgezeichnet
  • Klima-Bündnis e.V. und Deutsche Post World Net unterstützen Projekte mit 25.000 Euro Fördergeld

Schulen aus Berlin, München, Hannover, Oldenburg, Münster und Frechen werden heute in Bonn als "Klima-Bündnis-Schule 2005" ausgezeichnet. Im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs von Deutsche Post World Net und dem europäischen Städtenetzwerk Klima-Bündnis e.V. hatten sich Schulen aus ganz Deutschland beworben. Die Aufgabe bestand darin, Klimaschutzprojekte zur Förderung erneuerbarer Energien zu entwickeln und zu realisieren. Die Ausschreibung ist mit 25.000 Euro Fördergeld dotiert. Die sechs prämierten Projekte unterstützen Partner in Madagaskar, Nicaragua, Namibia, Südafrika und in den ecuadorianischen Anden.

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Kochkiste: Die Sache ist so einfach wie wirkungsvoll: Sonnenstrahlen werden in eine Kiste gelenkt, über einen Reflektor und durch eine Glasscheibe. Schon kann in der "Solarkochkiste" eine Mahlzeit garen. Und was in Lateinamerika und Afrika schon erfolgreich erprobt worden war - warum sollte es nicht hier "Schule machen"? Im Wortsinn.

An der August Sander Schule in Berlin-Friedrichshain haben sich lernbehinderte Schüler mit ihrem Lehrer Markus Gleißner daran gemacht, eine solche Kiste nachzubauen. Der erste Gang führte sie keineswegs in den nächsten Baumarkt. Einen Großteil der Materialien suchten die Schüler in ihrer unmittelbaren Umgebung zusammen. So mancher Recycling- oder Baucontainer birgt Schätze. Schließlich war auch die nicaraguanische Kochkiste vorwiegend aus Abfallmaterialien gefertigt worden. In Afrika, wo es vielerorts kein Feuerholz mehr gibt, unterstützt sogar das Entwicklungsministerium diese Form der sanften Kochkunst.

 

 

Sechs Schulen aus Berlin, München, Hannover, Oldenburg, Münster und Frechen werden für weltweite Klimaschutzprojekte ausgezeichnet.

Markus Gleißner (roter Kreis), Projekt "Die Kochkiste"


Entwicklungspolitische Bildung und Globales Lernen (Bernd Overwien)

Entwicklungspolitische Bildung hat den Auftrag, ein realistisches Bild über das Leben in "Entwicklungsländern" zu vermitteln, einschließlich der gegenseitigen Verflechtungen im Nord-Süd-Verhältnis. Katastrophenberichten und romantisierenden Vorstellungen wird eine realitätsbezogene Auseinandersetzung mit der Entwicklungsproblematik gegen-über gestellt, im Rahmen eines anzustrebenden partnerschaftlichen Verhältnisses. Heu-te findet der Begriff der entwicklungspolitischen Bildung hauptsächlich im Kontext staat-licher Entwicklungszusammenarbeit Verwendung. Seit dem Ende der 80er Jahre löst "Globales Lernen" mehr und mehr den Begriff der entwicklungspolitischen Bildung ab. Dabei hat eine Akzentverschiebung hin zu verbindenden Momenten zwischen "Nord" und "Süd" stattgefunden. Gleichzeitig existiert aber der Begriff der entwicklungs-politischen Bildung fort, der oft dann genutzt wird, wenn die besonderen Interessen der "Dritten Welt" angesprochen sind, die auch innerhalb der Perspektive der "Einen Welt" immer in der Gefahr sind, neben den gemeinsamen Weltproblemen nicht genügend wahrgenommen zu werden.

Globales Lernen thematisiert Probleme und Perspektiven weltweiter Entwicklung und bearbeitet dabei auch Chancen und Möglichkeiten des gemeinsamen Handelns von Süd und Nord. Es gibt eine große Nähe und jeweils Schnittmengen im Hinblick auf folgende Teilthemenbereiche:

- entwicklungspolitische Bildung
- Friedenspädagogik
- Menschenrechtsbildung
- interkulturelle Pädagogik
- Umweltbildung
Innerhalb der Ansätze Globalen Lernens wird zumeist von Schlüsselproblemen ausgegangen, da auf diese Weise der Komplexität global vernetzter Gesellschaften adäquat begegnet werden soll. Auf allen Bildungsebenen geht es um die Vermittlung einer globalen Perspektive des Denkens, Urteilens, Fühlens und Handelns. Im Mittelpunkt steht handlungsorientiertes Lernen, das ganzheitlich und partizipativ angelegt sein soll. Hier wird die Nähe zu einer Reihe reformpädagogischer Ansätze deutlich.




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